20
Jul
2014

Note 3

Mir gehts heute so gut wie die Note 3. Es bleibt noch Luft nach oben. Hab auch eine nette buddhistische Versammlung besucht und konnte wieder meine Seele im Blog freischreiben. Auch besuchte ich mein Lieblingscafe. Ich tue Dinge die mir gut tun und bin dankbar, dass es mir schon so gut geht.



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Ehemaliger Fußball-Profi Andreas Biermann begeht Suizid. Die Depression zeigte ihm die rote Karte :-(

Gestern habe ich mitbekommen, dass Biermann sich das Leben genommen hat. Er litt wie ich unter Depressionen. Nach dem Selbstmord von Robert Enke wurde ihm klar, dass er unter dieser psychischen Erkrankung litt, die vor 5 Jahren noch ein größeres Tabu war. Er fing an in Talkshows und mit Medien über diese Erkrankung zu sprechen. Er schrieb das Buch "Rote Karte Depression". Dort schildert er wie er nach seinem Depressionsbekenntnis aus der Mannschaft von St. Pauli gedrängt wurde. Vom vielbeschworenen Sinneswandel im Leistungssport war nichts zu spüren. Ich kenne bis heute kein Beispiel von einem Topmanager der die schwarze Dame beim Namen nennt.
Der Mensch muss wie eine Maschine funktionieren. Unsere Fußball-Nationalmannschaft bei der WM 2014 zeigte das eindrucksvoll. Eine ausländische Zeitung schrieb, dass wir Maschinen mit Herz geworden sind, da wir demütig blieben und Mitgefühl mit den Mannschaften zeigten, die wir im Feld besiegten. Wir sind zu ehrenhaften Rittern geworden. Nur bei psychischen Erkrankungen sind immer noch viele Hindernisse im Weg, wenn wir uns zu unserer Schwäche bekennen. Manche Orthopäden hören mit ihren Untersuchungen auf, wenn sie hören, dass ich schwermütig bin. Sie stellen mich gerne in die psychosomatische Ecke.
Ein Kriminalkomissar wollte meine Anzeige nicht aufnehmen als er erfuhr, dass ich in der Tagesklinik behandelt werde. Er meinte wohl, dass mein Urteilsvermögen beeinträchtigt ist als ich jemanden wegen dem Besitz von Kinderpornobildern anzeigen wollte. Zur Zeit macht ja ein ähnlich gelagerter Fall Schlagzeilen. Dieser Mensch heißt Sebastian Edathy und wird verdächtigt Kinderpornobilder besessen zu haben. Er war früher SPD-Bundestagsabgeordneter.
Auch Biermann beklagte, dass diese Erkrankung immer noch als Schwäche ausgelegt wird. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass sie auch ein Brunnen der Stärke sein kann. Dieser monströse dunkle Gegner erfordert viel Durchhaltevermögen. Nur wenn ich mich auf diesem Gegner einstelle und ihn studiere, kann ich seine Schwächen erkennen und ihn nach und nach aus meiner Psyche verdrängen. Zu meinen Schwächen gehörte es, dass ich sehr harmoniebedürftig war und mich nicht angemessen gegen Grenzverletzungen durch andere Mitmenschen wehren konnte.
Die Dunkelheit breitete sich in mir immer dann aus, wo ich dieser Harmoniesucht nachging und immer Friede, Freude, Eierkuchen haben wollte.
Im Prinzip war die Stärke meines Gegners die Schwäche von mir selbst. Jetzt begreif ich, dass der Widerpart ich selbst war. Die Depression spiegelte nur mich selbst wieder. Das zu verstehen kann ein langer Prozess sein.
Ich denke, dass diese Erkrankung auch sehr viel mit mir zu tun hat und meine Psyche über eine brutale psychische Erkrankung mit mir kommunizierte. Aber ich wollte lange meiner Psyche nicht zuhören, ich hatte keinen Bezug zu mir selbst.
Dieser Bezug zu mir selbst wächst erst seit einigen Jahren und ist immer noch im Werden.
In der Welt las ich Biermanns ehemaliger Mitspieler Fabian Boll reagierte betroffen. "...geschockt, entsetzt und traurig! Ruhe in Frieden, mein "Biere"...", schrieb die St. Pauli-Legende bei Facebook.
Sein aktueller Club FSV Spandauer Kickers 1975 schrieb auf Facebook: "Unser Seniorenspieler Andreas Biermann hat seine depressive Krankheit nicht überwinden können und ist gestern morgen verstorben !! Unser Mitgefühl ist bei seiner Familie !"
Mich berührt dessen Tod auch, weil ich ihn als angenehmen und mitfühlenden Gesprächspartner im Fernsehen im Gedächtnis habe.
Diese Erkrankung kann manche Menschen aus der Bahn werfen und total überfordern.
Ich kenne solche Tage, Monate und Jahre nur zu gut. Die schlimmste Phase meiner Schattenreise hatte ich zwischen 2010 und 2011 als ich im Arbeitstrainingszentrum Saarbrücken verweilte. Die Dunkelheit schlug ohne Vorwarnung zu. Ähnlich wie das Bombenattentat 2013 in Boston durch muslimische Fanatiker. 3 Menschen starben an der Marathonstrecke. Die Bilder gingen um die Welt.
Ich war 100 Prozent vom Gefühlsleben tot und lief wie ein Untoter durch mein Leben. Ich kann diese erdrückende Schwere, diese Hoffnungslosigkeit und Negativität nicht mit Worten erfassen. Ich war mitten in der Hölle angekommen. So müsste der Ort aussehen, wenn Menschen durch Gott bestraft werden. Ich stellte mir die Frage, warum ich so bestraft werde und wo der Sinn dieser Tortur sein konnte. Aber die meiste Zeit konnte ich eh kaum denken, da die Schwere zugeschlagen hatte. Sie schnürrte mein Innenleben zu wie jemand der einem anderen Menschen die Kehle zuwürgt. Kein Gebet, kein flehen zu Gott und Jesus half. Ich war eingekekert in einem Verließ ohne Sonnenlicht. Ich fühlte mich in Isolationshaft, obwohl das Leben überall weiterging. Selbst der wunderschöne Schnee konnte meine Stimmung nicht aufhellen.
Gott existierte nicht, obwohl mir jemand in Saarbrücken von der Freikirche weiß machen wollte, dass ich nur zu ihm beten muss und er sich dann zeigen wird. Der Herr verpasste die beste Chance, damit aus mir ein Gläubiger wird.
Ich frage mich, ob der ehemalige St. Pauli Spieler auch diese Hölle kennt, die kein Lichtstrahl kennt.
Am Ende hatte mich das rezitieren eines buddhistischen Mantras mit NamMyohoRengeKyo gerettet. Mein Welt veränderte sich nach 15 Minuten chanten und ich wurde wiederbelebt und lebte fast ein Jahr als superglücklicher Mensch bis mich wieder Schwierigkeiten in die Depression führten. Aber zum Glück hatte ich nie mehr wieder so eine knapp einmonatige absolute Hölle wie 2010/11 erlebt.
Ich frage mich, ob Biermann genug Werkzeuge hatte, um seine Erkrankung in den Griff zu kriegen. Leider wird immer noch Antidepressiva als Wundermittel verkauft, obwohl sie nur knapp der Hälfte der Menschen helfen. Oft haben sie Nebenwirkungen. Zu oft führen sie zu Gewichtszunahmen, Durchfällen und schlimmeren Depressionen.
Alternativen wie Qi Gong, Meditation oder Selbsthypnose werden immer noch zu wenig dem Depressiven nahe gebracht.
Zu viel ist auf die Pharmaindustrie und ihre Gewinne orientiert, die sich auch weigert bessere Medikamente wie z. B. auf Ketamin-Basis zu entwickeln, wenn es nicht ihrem Gewinnstreben dient.
All das macht mich immer noch fassungslos z. B. auch das manche Psychologen sich weigern schwere Fälle zu behandeln, da man mit einfacheren psychischen Erkrankungen weniger Arbeit hat.
Was mich auch entsetzt, dass viele der Psychologen die ich kennenlernte unmotiviert oder inkompetent waren.
All diese Klagen habe ich in all den Jahren immer wiederholt. Sie wiederholen sich wie ein bleierndes Mantra, dass das Gemüt nach unten drückt.
Heute habe ich in meiner Schattenreise gelernt, dass ich auch ein guter Psychologe und Arzt meiner selbst sein kann. Was mich immer wieder gerettet hat, dass ich neugierig genug war nach Lösungen für meine psychischen Probleme zu suchen.
Ich wand Sport, Meditation oder Selbsthypnose als Alternativen an. Jeder dieser Methoden half mir ein Stücken aus der Hölle zu kommen. Auch ändere ich immer mehr mein Verhalten.
Ich spüre für Biermann immer noch sehr viel Mitgefühl. Ich hoffe, dass seine Schattenreise in eine bessere Welt übergeht, wo er nicht mehr leiden muss und er glücklich sein kann.
Ich wünsche mir für mich, dass ich noch in dieser Welt ein glücklicher Mensch werde. Ich glaube so langsam, dass es mir zu gelingen vermag.




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Mein Blog Deprifrei existiert seit über 3000 Tage. Besteht Grund zur Hoffnung?

Heute bekam ich mit, dass mein Blog seit 3014 Tage online ist. Das Jubiläum vor 14 Tagen habe ich verpasst. Ich blogge fast so lange wie Natascha Maria Kampusch in Gefangenschaft lebte. Sie wurde als Kind von Wolfgang Přiklopil entführt und konnte sich erst nach 3096 Tagen selbst aus ihrem Kellerverlies befreien.
Meine Gefangenschaft spielte sich mehr im Inneren ab. Die Depression sperrte mich ein. Sie kappte fast alle Verbindungen nach Außen und machte mich einsam und gefühllos.
Bin ich heute freier?
Ich denke ja, ich habe mehr bessere Phasen und ich habe gelernt, dass ich trotz Schwermut mich auch aus dem Tal rauskämpfen kann, indem ich mein Leben in Bewegung versetze z. B. durch Sport, Meditation, Malerei, Schreiberei oder soziale Kontakte.
Ich tue auch Dinge die mir gut tun, indem ich im Cafe mit mir einen Darjeeling-Tee mit Zucker und Zitrone trinke.
Auch habe ich mehr gelernt meine Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen.
Heute nehme ich mich auch mehr wahr und versuche nicht in die Helferssyndrom-Rolle reinzurutschen.
Vor über 3000 Tagen fühlte ich mich ausgelieferter gegenüber meiner Erkrankung. Heute bin ich halb über den Berg und ich wünsche mir, dass ich in 3000 Tagen noch weiter gekommen bin.
Auch in der größten Finsternis kann Hoffnung keimen, wenn wir uns nicht aufgeben und weiterleben und dem Leben nicht mit einem Suizid beenden.




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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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