25
Jun
2015

Mein Deprifrei Blog zu Depressionen. Ist diese Erkrankung noch ein Tabu?

Was mir nach fast 10 Jahren Deprifrei Blog auffällt, dass ich gar nicht mehr den Idealismus und die Begeisterung habe andere dazu zu missionieren, dass sie Depressive mehr respektieren und netter behandeln. Irgendwie geht mir das Betteln um Anerkennung zunehmend am Arsch vorbei. Ich will mich von dieser Sucht nach Anerkennung emanzipieren und autonomer werden. Ich will ein selbstbewusster Mann sein mit einer depressiven Erkrankung. Dazu habe ich noch meine Onlinesucht, die mich immer wieder im Atem hält. Auch weiß ich, dass es immer wieder Menschen geben wird die Depressionen und Internetsucht nicht ernst nehmen.
Es kann noch so viel Aufklärung geben, es wird immer ein große Minderheit geben, die Menschen mit einer psychischen Erkrankung diskriminieren werden. Auch die USA dachten, dass mit einem schwarzen US-Präsidenten alle Rassenprobleme gelöst werden, aber immer noch schießen Polizisten mit weißer Hautfarbe unschuldige arme Schwarze über den Haufen.
Ein Twitterer namens Depressiv leben postete, dass sich etwas in diesem Land verändert hätte und die Depression kein Tabu mehr sei. Wenn alles so einfach wäre, dann würden die Leute in ihrer Bewerbung schreiben, dass sie mehrere Jahre eine Depression hatten. Oder Manager oder Politiker würden offen mit dieser Erkrankung umgehen. Auch hätten wir diese schlimme Diskussion um den depressiven Co-Piloten nicht gehabt. Als ob der Schwermut die Ursache des Massenmordes wäre.
In meinen privaten Umfeld gehe ich mit dieser Erkrankung offen um, aber ich weiß nicht wie mein zukünftiger Arbeitgeber auf so ein Outing reagieren würde. Ich denke, dass ist fast so als ob ich schwul bin. Alle tun so tolerant, aber unter der Oberfläche brodeln die Vorurteile z. B. vom Depressiven der sich als armer Depressiver verkauft, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Die meisten Depressiven scheuen eher die Aufmerksamkeit. Es gibt immer wieder Ausnahmen wie Tanja Salkowski die mit ihrem Buch "Sonnengrau. Ich habe Depressionen- na und?" nach Aufmerksamkeit schreit. Manchmal hat man auch das Empfinden, dass sie das Tabu dazu nutzt Aufmerksamkeit auf ihr Buch, ihre Radiosendung Sonnengrau und ihr Engagement für Depressive zu lenken. Nichts verkauft sich so gut wie ein Tabu. Dies ist mir auch bewusst. Wenn ich mein Buch auf dem Markt bringe, muss ich folglich als Tabubrecher die Medien anheizen. Nichts sieht so gut aus wie ein Eisbrecher, der durch das eisige arktische Meer fährt und die gefrorenen Herzen aufbricht.
Wer will da nicht der Held sein?
Tabus beleben das Geschäft. Geschwistersex widert uns an und fasziniert uns. Welches Geschwisterpaar wird darüber mal ein Buch schreiben? Wer will nicht jede Zeilen lesen wie sie es treiben und vorallem wo. Vorallem wollen wir wissen wie die Nachbarschaft und die Verwandten reagieren.
Depressionen sind nicht ganz so sexy wie Sex unter Geschwistern. Aber so ein seelisches Tief kann auf jeden Fall die Medien beleben. Neuerdings ist Onlinesucht der Trendsetter. Mein Glücksfall. Oder doch nicht? Das Spiel mit dem Tabu wird wohl nie aufhören. Wir brauchen Menschen, die wir gesellschaftlich steinigen können. Vorurteile schaffen ein gemeinsames Echo. Daher wird es immer Gruppen geben die wir ausgrenzen, um uns als Gruppe zu definieren. Auch der Rassismus in den USA ist auch nach über 50 Jahren nach dem Ende der Rassentrennung immer noch da. Nur die Rassisten sind leiser und geschickter geworden. Und wenn sie meinen, dass niemand sie beobachtet ersticken und töten sie Neger.
Einige meiner depressiven Facebook-Nutzer schreiben, dass sie als geistesgestört bezeichnet werden und sie nicht ernst genommen werden. Auch Worte können Menschen töten. Mancher Unverstandene hängt sich auf.



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DIVSI U9-Studie: Kinder in der digitalen Welt. Meine Gedanken zu Suchtgefahren im Netz

Laut einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI)" nutzen schon 11 Prozent aller 3 Jährigen das Internet dank der Unterstützung ihrer Eltern und 55 Prozent aller 8 Jährigen.
Der Stellenwert der digitalen Medien im Kinderalltag soll allerdings nicht die Ausmaße haben wie wir Erwachsene immer befürchten. Immerhin treffen sich immer noch 71 Prozent der 6-8 Jährigen lieber mit ihren Freunden und spielen mit ihnen. 58 Prozent dieser Kinder gehen lieber nach draußen oder schauen Fernsehen. Und erst an 11 Stelle mit 29 Prozent kommt, dass sie etwas am Computer und Laptop machen. Dahinter kommt das Smartphone (24 Prozent) , das Tablet (24 Prozent) und Internetseiten (21 Prozent) besuchen.
Laut der Studie nutzen bildungsferne Kinder die digitalen Medien am meisten. Bildungsnahe Eltern nutzen für ihre Kinder eher Lernspiele. So muss ich als Mann mit Internetsucht befürchten, dass die digitalen Medien in Hartz 4 Haushalten vorallem dazu genutzt werden, dass die Kleinen ruhig gestellt werden, um sich vor der tristen Welt abzulenken. Und wenn man sich mal ablenkt ist es auch nur noch ein kleiner Schritt, dass man sein reales Leben verdrängt. Im Internet kann man ja dank vieler Rollenspielangeboten sich wunderbar als Gewinner fühlen, wenn man als Ritter die Prinzessin rettet. Ich als Kind liebte Comics mit Rittern die ehrenvoll kämpften. Mich faszinierte die Bildsprache und die Schwerter. Heute kann man all das live in bewegten Bildern erleben, was eine Suchtgefahr darstellt.
Wie ich aus der Studie lesen kann wollen zwei Drittel aller Kinder mehr Zeit am Smartphone und Tablet verbringen, als ihnen die Eltern erlauben. Ich kann mich noch erinnern wie geil ich in den 80er und Anfang der 90er Jahre war als ich in der Schweiz mit meinen Cousengs am Computer Leichtathletik spielte. Ich wirbelte wie wild am Joystick, um den Leichtathleten beim Hochsprung ganz nach oben über die Latte zu bringen. Wir traten gemeinsam gegeneinander an und dieses Gemeinschaftsgefühl machte mir riesig Spaß. Heute wird diese Gemeinschaft bei vielen Onlinespielen durch eine virtuelle Welt ersetzt. Viele spielen in Gilden und Teams, um ein Ziel im Spiel zu erreichen. Bei manchen Spielen kann man sogar Teamspeak machen. Allerdings ist das Spiel das einzig verbindende Element dieser Menschen. Letztes Jahr war ich in der Salus Klinik in Lindow. Sie behandelt auch Internetsucht. In unserer kleinen Therapiegruppe lernte ich einen Studenten kennen der einen Teamspeaker aus seinen Onlinespiel traf. Er hatte Probleme soziale Kontakte zu entwickeln und musste feststellen, dass das Spiel ihr einziger gemeinsamer Nenner war. So wie bei manchen Menschen die Bier in ihrer Kneipe saufen und feststellen, dass ihr nüchterner Saufkumpane ihnen nichts zu sagen hat.
Ich denke, dass die Digitalisierung unserer Lebenswelt Chancen und Risiken birgt, aber vielen von uns die Risiken nicht bewusst sind.
Ich selbst habe keine Kinder, aber trotzdem frage ich mich wieviel Internet tut einem Kleinkind gut. Bert te Wildt ein Arzt der auch Internetsüchtige behandelt plädiert dafür, dass man Kinder erst mit acht Jahren mit dem digitalen Medium in Berührung bringen sollte, da erst dann Kinder zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können.
Andererseits haben gewiss viele Eltern Angst, dass ihr Kind nicht schnell genug ins Internet kommt. Die digitale Welt ist heute der Türöffner zu Wissen und Kommunikation in diesem globalen Dorf. Wer früh die digitale Sprache lernt, hat im Erwachsenenleben einfacher. Wir wissen ja wie schwer es uns Erwachsenen fällt eine neue Sprache zu lernen. Kleinkinder saugen das Wissen wie ein Staubsauger auf. Erwachsene haben dagegen oft verstopfte Staubsaugerrohre und müssen immer wieder den Staubsauger zum laufen bringen. Menschen im hohen Alter wie meine polnische Großmutter (87) wagen sich gar nicht ins Internet, obwohl sie durch Facebook viel mehr mitbekommen könnten, was ihre Urenkel, Enkel und Kinder so in dieser Welt treiben. Viele posten Fotos von ihrem Leben im realen Leben und schreiben auch interessante Kommentare wie z. B., dass sie vor fünf Minuten kacken waren. Ob das eine Großmutter wissen will?
Ob die Kleinen wie ich in eine Internetabhängigkeit geraten werden, wird auch von den Eltern abhängen wieviel Internet oder Smartphone sie ihren Kindern erlauben. Viele Eltern werden mehr Angst vor Kinderschändern im Internet haben, als vor einer digitalen Abhängigkeit.
Die digitale Welt ist heute fast so lebenswichtig wie Essen. Auch nicht jedes Kind wird als Fettwanze enden. Vieles hängt davon ab wie die Eltern einen gesunden Umgang mit Lebensmitteln vorleben. Das Problem am Internet ist, dass wir noch den Umgang mit diesem neuen Medium lernen müssen. Das Essen gibt es seit Anbeginn der Menschheit und das Internet seit gerade einer Generation. Und erst seit etwas mehr als 10 Jahren ist es ein Massenmedium geworden. Ich war einer ihrer ersten Versuchskaninchen und durfte die Onlinemediensucht für mich entdecken. Toll wa? ;-)


https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-u9-studie-kinder-der-digitalen-welt/10-der-gelebte-digitale-alltag-regeln-massnahmen-und-ausnahmen/10-1-wie-gestalten-eltern-den-digitalen-alltag-ihrer-kinder/



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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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