Heute ist der 11. September. Zwillingstürme eingestürzt. Menschen fliehen vor dem Islamischen Staat nach Europa. Flüchtlinge geboren aus der Asche des Ground Zero. Ich sehe wie sie aus Ungarn Richtung Deutschland fliehen. Stacheldraht soll sie an der Flucht hindern. Schlepper organisieren die Flucht über Facebook. Hasskommentare gegen Kriegsflüchtlinge fluten das Soziale Netzwerk. Nazis brennen geplante Asylantenunterkünfte regelmässig ab. Haben wir einen neuen Nationalsozialistischen Untergrund?
In Deutschland entsteht eine Willkommenskultur. Deutsche helfen Flüchtlingen aus Syrien, Irak und anderen Ländern. Mich berührt dies. Meine polnische und deutsche Oma mussten ihre Heimat aufgrund des Krieges verlassen. Ich weiß so wenig über ihre Flucht. Ich habe eine Postkarte die meine deutsche Oma verfasste, als sie wehmütig über ihre Heimat Schlesien schrieb. Meine polnische Oma musste aus Ostpolen fliehen und kam nach Nysa, wo meine deutsche Oma bis 1945 lebte.
Heute sollen laut UNHCR 60 Millionen Menschen auf der Flucht sein.
Ich denke an Mona, die vor zwei Jahren aus Syrien mit ihrer Mutter floh, da sie den Krieg nicht mehr aushielt. Das Leben war aus ihrem Gesicht gewichen und sie sprach die ganze Zeit von Islamisten die andere Menschen umbringen wollen. Ich lernte sie über eine Studentenverbindung kennen.
Über einen gemeinsamen Bekannten lernte ich Mohammed kennen. Wir tranken im Cafe Tee und er konnte noch nicht so gut deutsch sprechen. Ich erfuhr, dass er in seiner syrischen Heimat bei seinem Onkel in der Autowerkstatt arbeitete und sie alles verloren hatten. Er wirkte gut gelaunt. Dann erzählte er mir wie er in Deutschland ausgenutzt wurde und wenig Lohn in der Gastronomie bekam. Für über zehn Stunden arbeiten bekam er nur 25 Euro. So sollte eine Willkommenskultur nicht aussehen.
Ich glaube, dass Deutschland sich seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 verändert hat. Viele der Spieler haben heute ausländische Wurzeln. Sie haben wie 20 Prozent aller Menschen in diesem Land einen Migrationshintergrund.
Dazu gehöre ich auch.
Ich habe Polen früher oft besucht, um meine polnische Oma zu besuchen. Wir konnten uns wenig verbal austauschen, da ich kaum polnisch spreche.
Als sie vor einigen Wochen starb war ich sehr traurig. Sie wurde 87 und ich hätte sie gerne so viele Dinge gefragt, aber ich konnte nie sie in ihrer Sprache fragen wie das Leben in Ostpolen war.
Ich erinnere mich an ihr herzliches Lachen und ihre fröhliche Art. Sie kochte für mich wunderbare Gerichte wie die polnische Gurkensuppe. Sie wollte mich verwöhnen und so war das Essen unser Kommunikationsmittel.
Aber auch sie war wie ich und meine Mutter schon mal an Depressionen erkrankt. Ich habe mich gefragt, ob diese Erkrankung durch den Krieg in unsere Familie kam. Wurde meine Oma vergewaltigt wie so viele in ihrer Generation?
Mittlerweile haben Forscher herausgefunden das Erfahrungen von Krieg und Gewalt bis in die Enkelgeneration weitergetragen werden. Es wird vermutet, dass sie verbal, nonverbal oder über die Epigenetik weitervererbt wird.
Krieg ist die größte menschliche Katastrophe. Probleme werden nicht mehr im Dialog ausgetragen, sondern durch Gewalt.
Der Krieg in Syrien und im Irak ist ein Ergebnis der Invasion vom Golfkrieg 2003, als die USA den Irak angriffen, um angeblich Chemiewaffen zu zerstören. Auch wurde fälschlicherweise behauptet, dass Saddam Hussein den 11 September verursacht hat. Er soll Islamisten bei der Attacke auf die Zwillingstürme in New York unterstützt haben.
Heute weiß man, dass viele Gefolgsleute von Hussein im Islamischen Staat zu finden sind und ohne sie dieses brutale Regime nie entstanden wäre.
Der Krieg und die Kriegsflüchtlinge die Europa erreichen sind aus der Asche des 11. September entstanden.
Eine Dame die ich von meiner Freundesliste aus Facebook kenne schrieb mir heute, dass dieser heutige Tag nicht ihr Tag sei. Sie hatte zwei liebe Menschen kennengelernt. Sie waren Feuerwehrleute, die Menschen aus den Zwillingstürmen retten wollten. Sie schrieb mir, dass sie mal am Broadway gelebt hatte und sie von Feuerwehrautos fasziniert war. Sie bekam einen Tipp, dass dort eine Wache ist und schoß durch das Fenster Fotos. Joe bekam das mit und machte spontan eine Führung mit ihr. Sie lernte noch einen anderen New Yorker Feuerwehrmann kennen, der die Homepage der Wache betreute. 11 Kameraden dieser Wache starben wie auch ihre beiden Feuerwehrmänner.
Ich will persönlich an das Gute im Menschen glauben. An Menschen die andere aus dem Zwillingstürmen retten und Menschen die für Flüchtlinge Betten, Essen und anderes spenden. Aus der Asche des 11. September sollte Nächstenliebe und Frieden entstehen. Wir alle sollten das Töten töten und uns wahrnehmen und respektieren.
Das ist mein Traum.
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