25
Jun
2015

DIVSI U9-Studie: Kinder in der digitalen Welt. Meine Gedanken zu Suchtgefahren im Netz

Laut einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI)" nutzen schon 11 Prozent aller 3 Jährigen das Internet dank der Unterstützung ihrer Eltern und 55 Prozent aller 8 Jährigen.
Der Stellenwert der digitalen Medien im Kinderalltag soll allerdings nicht die Ausmaße haben wie wir Erwachsene immer befürchten. Immerhin treffen sich immer noch 71 Prozent der 6-8 Jährigen lieber mit ihren Freunden und spielen mit ihnen. 58 Prozent dieser Kinder gehen lieber nach draußen oder schauen Fernsehen. Und erst an 11 Stelle mit 29 Prozent kommt, dass sie etwas am Computer und Laptop machen. Dahinter kommt das Smartphone (24 Prozent) , das Tablet (24 Prozent) und Internetseiten (21 Prozent) besuchen.
Laut der Studie nutzen bildungsferne Kinder die digitalen Medien am meisten. Bildungsnahe Eltern nutzen für ihre Kinder eher Lernspiele. So muss ich als Mann mit Internetsucht befürchten, dass die digitalen Medien in Hartz 4 Haushalten vorallem dazu genutzt werden, dass die Kleinen ruhig gestellt werden, um sich vor der tristen Welt abzulenken. Und wenn man sich mal ablenkt ist es auch nur noch ein kleiner Schritt, dass man sein reales Leben verdrängt. Im Internet kann man ja dank vieler Rollenspielangeboten sich wunderbar als Gewinner fühlen, wenn man als Ritter die Prinzessin rettet. Ich als Kind liebte Comics mit Rittern die ehrenvoll kämpften. Mich faszinierte die Bildsprache und die Schwerter. Heute kann man all das live in bewegten Bildern erleben, was eine Suchtgefahr darstellt.
Wie ich aus der Studie lesen kann wollen zwei Drittel aller Kinder mehr Zeit am Smartphone und Tablet verbringen, als ihnen die Eltern erlauben. Ich kann mich noch erinnern wie geil ich in den 80er und Anfang der 90er Jahre war als ich in der Schweiz mit meinen Cousengs am Computer Leichtathletik spielte. Ich wirbelte wie wild am Joystick, um den Leichtathleten beim Hochsprung ganz nach oben über die Latte zu bringen. Wir traten gemeinsam gegeneinander an und dieses Gemeinschaftsgefühl machte mir riesig Spaß. Heute wird diese Gemeinschaft bei vielen Onlinespielen durch eine virtuelle Welt ersetzt. Viele spielen in Gilden und Teams, um ein Ziel im Spiel zu erreichen. Bei manchen Spielen kann man sogar Teamspeak machen. Allerdings ist das Spiel das einzig verbindende Element dieser Menschen. Letztes Jahr war ich in der Salus Klinik in Lindow. Sie behandelt auch Internetsucht. In unserer kleinen Therapiegruppe lernte ich einen Studenten kennen der einen Teamspeaker aus seinen Onlinespiel traf. Er hatte Probleme soziale Kontakte zu entwickeln und musste feststellen, dass das Spiel ihr einziger gemeinsamer Nenner war. So wie bei manchen Menschen die Bier in ihrer Kneipe saufen und feststellen, dass ihr nüchterner Saufkumpane ihnen nichts zu sagen hat.
Ich denke, dass die Digitalisierung unserer Lebenswelt Chancen und Risiken birgt, aber vielen von uns die Risiken nicht bewusst sind.
Ich selbst habe keine Kinder, aber trotzdem frage ich mich wieviel Internet tut einem Kleinkind gut. Bert te Wildt ein Arzt der auch Internetsüchtige behandelt plädiert dafür, dass man Kinder erst mit acht Jahren mit dem digitalen Medium in Berührung bringen sollte, da erst dann Kinder zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können.
Andererseits haben gewiss viele Eltern Angst, dass ihr Kind nicht schnell genug ins Internet kommt. Die digitale Welt ist heute der Türöffner zu Wissen und Kommunikation in diesem globalen Dorf. Wer früh die digitale Sprache lernt, hat im Erwachsenenleben einfacher. Wir wissen ja wie schwer es uns Erwachsenen fällt eine neue Sprache zu lernen. Kleinkinder saugen das Wissen wie ein Staubsauger auf. Erwachsene haben dagegen oft verstopfte Staubsaugerrohre und müssen immer wieder den Staubsauger zum laufen bringen. Menschen im hohen Alter wie meine polnische Großmutter (87) wagen sich gar nicht ins Internet, obwohl sie durch Facebook viel mehr mitbekommen könnten, was ihre Urenkel, Enkel und Kinder so in dieser Welt treiben. Viele posten Fotos von ihrem Leben im realen Leben und schreiben auch interessante Kommentare wie z. B., dass sie vor fünf Minuten kacken waren. Ob das eine Großmutter wissen will?
Ob die Kleinen wie ich in eine Internetabhängigkeit geraten werden, wird auch von den Eltern abhängen wieviel Internet oder Smartphone sie ihren Kindern erlauben. Viele Eltern werden mehr Angst vor Kinderschändern im Internet haben, als vor einer digitalen Abhängigkeit.
Die digitale Welt ist heute fast so lebenswichtig wie Essen. Auch nicht jedes Kind wird als Fettwanze enden. Vieles hängt davon ab wie die Eltern einen gesunden Umgang mit Lebensmitteln vorleben. Das Problem am Internet ist, dass wir noch den Umgang mit diesem neuen Medium lernen müssen. Das Essen gibt es seit Anbeginn der Menschheit und das Internet seit gerade einer Generation. Und erst seit etwas mehr als 10 Jahren ist es ein Massenmedium geworden. Ich war einer ihrer ersten Versuchskaninchen und durfte die Onlinemediensucht für mich entdecken. Toll wa? ;-)


https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-u9-studie-kinder-der-digitalen-welt/10-der-gelebte-digitale-alltag-regeln-massnahmen-und-ausnahmen/10-1-wie-gestalten-eltern-den-digitalen-alltag-ihrer-kinder/



Meine Seiten zur Depression

https://facebook.com/deprifrei
https://twitter.com/deprifrei
https://www.facebook.com/erfahrungen.mit.depressionen.und.angst

Meine Seiten zur Websucht:

https://facebook.com/Onlinesucht
https://twitter.com/Internetsucht


Kontakt: deprifrei @web.de
logo

Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Zopiclon Schlafmittel
Mir hat Zopiclon auf jeden Fall besser geholgen als...
psychiater22 - 29. Okt, 18:25
Hallo Roman, hoffe das...
Hallo Roman, hoffe das du mittlerweile jemanden gefunden...
Thomas (Gast) - 7. Okt, 13:13
Die Juristen und die...
...ist ein weites Thema. Generell gilt dass man es...
Anonymous (Gast) - 30. Sep, 21:02
Im glad I now registered
A CCcam server will give you access to thee best stations....
Halina (Gast) - 13. Sep, 04:18
John
Hi, Neat post. There is an issue together with your...
Smithc294 (Gast) - 9. Sep, 00:46
free viagra
Hello! free viagra , generic cialis message board ,...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:13
free via_gra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_via_gra (Gast) - 25. Aug, 04:12
free viagra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:12
generic cialis message...
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
cialis (Gast) - 25. Aug, 04:11
free viagra
It is also possible that Zynga's chosen advertising...
free_viagra (Gast) - 25. Aug, 04:11

Diese Links bedeuten mir was:

Web Counter-Modul

Suche

 

Status

Online seit 6944 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:01

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development