Wir sind Fußball -Weltmeister 2014 in Brasilien und wir sind ein Land und ein Gefühl!
Das Finale gegen Argentinien in Rio de Janeiro habe ich mir wie viele deutsche Fans angeschaut. Das Spiel überraschte mich positiv. Es wurde nicht auf Sicherheit gespielt, sondern alles gegeben. Sehr viel Konterchancen auf beiden Seiten. Tolle schnelle Pässe und Kombinationen.
Das Spiel war auch sehr hart, da hatte Bastian Schweinsteiger durch Fouls der gegnerischen Mannschaft sehr viel abbekommen. Am Ende hatte er auch noch unter dem Auge geblutet, aber ist schnell wieder auf das Spielfeld zurückgekehrt.
Sehr leid tat mir Kramer, der nach einem Zusammstoß benommen vom Feld gehen musste. Er hat wie ich gehört habe eine Gehirnerschütterung und ich hoffe, dass er doch noch mitfeiern konnte.
Die Partie schaute ich mir auf den Jesusberg an. Dort gibt es ein Haus für junge Erwachsene die von Christen betreut werden, damit sie von ihren Drogen oder kriminellen Karriere loskommen. Außerdem ist dort ein kleiner Versammlungsort, wo Jugendlichen und junge Erwachsene Predigten hören. Diese sind allerdings sehr modern gehalten und triefen nicht vor Frömmeleien. Was ich auch schön finde, dass dort immer die Bibel zur heutigen Zeit gesetzt wird. Ich erinnere mich, dass der Prediger auf die Olympiade einging, wo das Motto lautet "Dabei sein ist alles." Aber dieses Motto stimmt in dieser Welt nicht mehr, da immer mehr das Geld die Sportwelt regiert. Er führte aus, dass "schneller, höher und weiter" wichtiger geworden sind.
Dann zeigte er ein Video vom langsamsten Schwimmer der je bei der Olympiade schwamm. Dieser Mann kam aus Äquatorialguinea und hieß Eric Moussambani. Er brauchte für die 100 Meter 1:52,72. Ich bewunderte wie er sich die letzten Meter schwimmend weiterkämpfte und ich dachte einige Male, dass er wie die Titanic untergeht. Aber er schaffte es. Das brachte ihn sogar einen Wikipedia-Eintrag.
Das werde ich wohl nie schaffen. ;-)
Der Prediger meinte, dass vor Gott alle Menschen wertvoll sind, egal ob sie Leistung bringen oder nicht.
Über Gott denke ich seitdem mehr nach, seitdem ich mehr mit Menschen aus der Freikirche in Berührung kam. Sie führen ein Leben mit Jesus, aber sie wirken nicht sektiererhaft. Sie wirken offen für Argumente. Kurz vor dem Spiel fragte ich Tommy, warum er an Gott glaubt und wie er ihn spürt. Er hatte eine Dealer- und Drogenkarriere hinter sich und fing in der Gefängniszelle an zu beten. Er wirkt sehr chillig und fröhlich und ist 25 Jahre alt.
Er beschrieb mir, dass er früher an eine höhere Macht glaubte, aber das sie für ihn nicht richtig greifbar war. Aber seitdem er in der Zelle betete spürte er Gottes Gegenwart. Er meinte, dass wäre so als ob man einen Daddy neben sich hätte, der auf einen aufpasst.
Im Buddhismus hingegen soll die Kraft aus einem selbst kommen und wie oft habe ich mir Gottes Gegenwart gewünscht, wenn ich in einer tiefen schweren Depression steckte. Aber trotz Gebet spürte ich leider nie etwas.
Sehr christliche Menschen die an Jesus und Gott glauben wirken auf mich positiv, gelassen und verwurzelt. Diese Beobachtung habe ich bei Buddhisten eher selten gemacht. Wenn ich bestimmte Punkte ihrer Lehre in Frage stelte, dann wirken sie schnell gekränkt und nehmen meine Kritik persönlich. In meinem Buddhismus wird viel davon gesprochen, dass der Mensch unabhängig glücklich werden kann, aber ich habe noch nie einen Buddhisten kennengelernt bei dem das so ist. Manche tragen eine fröhliche Maske, aber diese zerbricht, sobald Konflikte oder andere Probleme auftreten.
Das Christentum wirkt auf mich in vielen Punkten lebensfähiger. Aber trotz allem spüre und sehe ich keinen Gott. Manchmal bete ich, kurz bilde ich mir ein, dass ich anders fühle. Aber dann meine ich, dass es doch wie Meditation ist. Ich kann meine Gefühle zum Schöpfer nicht so interpretieren, dass ich an ihn richtig glauben kann.
Aber wer hätte vor dem Weltmeisterschaft an die deutsche Nationalmannschaft geglaubt? Wahrscheinlich eher eine Minderheit. Wir sind ja die besten Skeptiker und Bedenkenträger die dieser Planet kennt und so fällt es vielen von uns schwer nicht nur an Gott zu glauben, sondern auch an sich und die Nationalspieler und Joachim Löw.
Nach der Predigt schauten wir uns das Nervenspiel an.
Es ging in die Verlängerung und Mario Götze schoß in der 113 Minute uns zum Sieg. Wir jubelten, fielen uns in die Arme und machten Party. Die Grillwürste die ich in der Pause vernaschte konnten durch den Sieg noch besser verdaut und später ausgeschieden werden.
Unser Torwart Manuel Neuer sagte, dass wir alle Weltmeister sind. Da fühlte ich, dass es aus seinem Herzen kommt und das er nicht nur eine Floskel spricht.
Aber immer noch stelle ich mir die Frage, warum die Nationalspieler 300.000 Euro Siegprämie kassieren. Ich denke Nationalspieler zu sein sollte ein Ehrenamt sein wie Hausaufgabenhilfe für verarmte Migranten- oder Deutschkinder. Ich stelle mir tatsächlich die Frage, ob sie auch umsonst spielen würden.
Oder ich stelle mir die Frage, ob der Ruhm die Sinne so sehr betäubt, dass sie vergessen können, dass sie ohne dieses Land nie so reich geworden wären.
Ob ihnen bewusst ist, dass viele Menschen in der Jugend ehrenamtlich die Fußballjugend fördern, damit sie eines Tages die Trophäe in den Händen halten?
Ich frage mich immer noch, ob sie auch für mich gespielt haben. Zumindest Manuel Neuer konnte ich seine Emotionalität abnehmen. Ich hörte draußen die Autokorsos.
Toll fand ich auch wieder, dass Menschen egal welcher Hautfarben deutsche Fahnen trugen. Sie sahen so bunt aus wie die Nationalmannschaft.
Wir sind ein Land und ein Gefühl! Und wenn Fußball diese integrierende Kraft hat freut es mich um so mehr!
Ps.Sehr schade finde ich nur, dass der 2. Platz für die Argentienier keinen Wert hatte. Sie wirkten depressiv. Hat nur der Sieger in dieser Welt Wertschätzung verdient?
Ist dabei sein nicht alles?
https://facebook.com/deprifrei
https://twitter.com/deprifrei
https://www.facebook.com/erfahrungen.mit.depressionen.und.angst
https://facebook.com/Onlinesucht
Kontakt: deprifrei @web.de
Das Spiel war auch sehr hart, da hatte Bastian Schweinsteiger durch Fouls der gegnerischen Mannschaft sehr viel abbekommen. Am Ende hatte er auch noch unter dem Auge geblutet, aber ist schnell wieder auf das Spielfeld zurückgekehrt.
Sehr leid tat mir Kramer, der nach einem Zusammstoß benommen vom Feld gehen musste. Er hat wie ich gehört habe eine Gehirnerschütterung und ich hoffe, dass er doch noch mitfeiern konnte.
Die Partie schaute ich mir auf den Jesusberg an. Dort gibt es ein Haus für junge Erwachsene die von Christen betreut werden, damit sie von ihren Drogen oder kriminellen Karriere loskommen. Außerdem ist dort ein kleiner Versammlungsort, wo Jugendlichen und junge Erwachsene Predigten hören. Diese sind allerdings sehr modern gehalten und triefen nicht vor Frömmeleien. Was ich auch schön finde, dass dort immer die Bibel zur heutigen Zeit gesetzt wird. Ich erinnere mich, dass der Prediger auf die Olympiade einging, wo das Motto lautet "Dabei sein ist alles." Aber dieses Motto stimmt in dieser Welt nicht mehr, da immer mehr das Geld die Sportwelt regiert. Er führte aus, dass "schneller, höher und weiter" wichtiger geworden sind.
Dann zeigte er ein Video vom langsamsten Schwimmer der je bei der Olympiade schwamm. Dieser Mann kam aus Äquatorialguinea und hieß Eric Moussambani. Er brauchte für die 100 Meter 1:52,72. Ich bewunderte wie er sich die letzten Meter schwimmend weiterkämpfte und ich dachte einige Male, dass er wie die Titanic untergeht. Aber er schaffte es. Das brachte ihn sogar einen Wikipedia-Eintrag.
Das werde ich wohl nie schaffen. ;-)
Der Prediger meinte, dass vor Gott alle Menschen wertvoll sind, egal ob sie Leistung bringen oder nicht.
Über Gott denke ich seitdem mehr nach, seitdem ich mehr mit Menschen aus der Freikirche in Berührung kam. Sie führen ein Leben mit Jesus, aber sie wirken nicht sektiererhaft. Sie wirken offen für Argumente. Kurz vor dem Spiel fragte ich Tommy, warum er an Gott glaubt und wie er ihn spürt. Er hatte eine Dealer- und Drogenkarriere hinter sich und fing in der Gefängniszelle an zu beten. Er wirkt sehr chillig und fröhlich und ist 25 Jahre alt.
Er beschrieb mir, dass er früher an eine höhere Macht glaubte, aber das sie für ihn nicht richtig greifbar war. Aber seitdem er in der Zelle betete spürte er Gottes Gegenwart. Er meinte, dass wäre so als ob man einen Daddy neben sich hätte, der auf einen aufpasst.
Im Buddhismus hingegen soll die Kraft aus einem selbst kommen und wie oft habe ich mir Gottes Gegenwart gewünscht, wenn ich in einer tiefen schweren Depression steckte. Aber trotz Gebet spürte ich leider nie etwas.
Sehr christliche Menschen die an Jesus und Gott glauben wirken auf mich positiv, gelassen und verwurzelt. Diese Beobachtung habe ich bei Buddhisten eher selten gemacht. Wenn ich bestimmte Punkte ihrer Lehre in Frage stelte, dann wirken sie schnell gekränkt und nehmen meine Kritik persönlich. In meinem Buddhismus wird viel davon gesprochen, dass der Mensch unabhängig glücklich werden kann, aber ich habe noch nie einen Buddhisten kennengelernt bei dem das so ist. Manche tragen eine fröhliche Maske, aber diese zerbricht, sobald Konflikte oder andere Probleme auftreten.
Das Christentum wirkt auf mich in vielen Punkten lebensfähiger. Aber trotz allem spüre und sehe ich keinen Gott. Manchmal bete ich, kurz bilde ich mir ein, dass ich anders fühle. Aber dann meine ich, dass es doch wie Meditation ist. Ich kann meine Gefühle zum Schöpfer nicht so interpretieren, dass ich an ihn richtig glauben kann.
Aber wer hätte vor dem Weltmeisterschaft an die deutsche Nationalmannschaft geglaubt? Wahrscheinlich eher eine Minderheit. Wir sind ja die besten Skeptiker und Bedenkenträger die dieser Planet kennt und so fällt es vielen von uns schwer nicht nur an Gott zu glauben, sondern auch an sich und die Nationalspieler und Joachim Löw.
Nach der Predigt schauten wir uns das Nervenspiel an.
Es ging in die Verlängerung und Mario Götze schoß in der 113 Minute uns zum Sieg. Wir jubelten, fielen uns in die Arme und machten Party. Die Grillwürste die ich in der Pause vernaschte konnten durch den Sieg noch besser verdaut und später ausgeschieden werden.
Unser Torwart Manuel Neuer sagte, dass wir alle Weltmeister sind. Da fühlte ich, dass es aus seinem Herzen kommt und das er nicht nur eine Floskel spricht.
Aber immer noch stelle ich mir die Frage, warum die Nationalspieler 300.000 Euro Siegprämie kassieren. Ich denke Nationalspieler zu sein sollte ein Ehrenamt sein wie Hausaufgabenhilfe für verarmte Migranten- oder Deutschkinder. Ich stelle mir tatsächlich die Frage, ob sie auch umsonst spielen würden.
Oder ich stelle mir die Frage, ob der Ruhm die Sinne so sehr betäubt, dass sie vergessen können, dass sie ohne dieses Land nie so reich geworden wären.
Ob ihnen bewusst ist, dass viele Menschen in der Jugend ehrenamtlich die Fußballjugend fördern, damit sie eines Tages die Trophäe in den Händen halten?
Ich frage mich immer noch, ob sie auch für mich gespielt haben. Zumindest Manuel Neuer konnte ich seine Emotionalität abnehmen. Ich hörte draußen die Autokorsos.
Toll fand ich auch wieder, dass Menschen egal welcher Hautfarben deutsche Fahnen trugen. Sie sahen so bunt aus wie die Nationalmannschaft.
Wir sind ein Land und ein Gefühl! Und wenn Fußball diese integrierende Kraft hat freut es mich um so mehr!
Ps.Sehr schade finde ich nur, dass der 2. Platz für die Argentienier keinen Wert hatte. Sie wirkten depressiv. Hat nur der Sieger in dieser Welt Wertschätzung verdient?
Ist dabei sein nicht alles?
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deprifrei-leben - 14. Jul, 15:13
Andreas (Gast) - 14. Jul, 18:48
Weltmeister
Hallo, ist doch Super wir sind Weltmeister! Aber Schweini kann einen schon leid tun, die hatten den ja auf den kicker. Den Schiri sollten sie am besten in die Wüste schicken. Du hast geschrieben das der zweite Platz nichts zählt, da hast Du wohl recht heut zu Tage zählen leider nur Siege. Darum gibt es wohl so viele verlierer auf dieser Welt.
Die eigentlichen Werte wie Du schon schreibst da bei sein zählen nicht mehr. Leider!!!
Die eigentlichen Werte wie Du schon schreibst da bei sein zählen nicht mehr. Leider!!!
Petra ;-) (Gast) - 14. Jul, 22:19
Ich gönne den Fußballspielern das Geld. Klar, es ist schon ziemlich viel, was sie bekommen, aber denk mal dran, was Schauspieler oder Musiker bekommen. Wer so viele Menschen begeistern kann, hat das ja auch irgendwie verdient. Im Übrigen bin ich sicher, dass es den Spielern nicht nur ums Geld geht.
Naja, und das mit dem "höher, schneller, weiter" das ist im Sport ja normal. Wie sonst sollte man Wettkämfe austragen. Und es macht ja auch Spaß. Klar kann man auch einfach "Kuschelsport" betreiben, wo es nicht darauf ankommt, dass irgendjemand gewinnt, aber auf die Dauer wäre das doch sehr langweilig. Menschen brauchen nun einmal Herausforderungen und Ziele.
Ich denke nach der ersten Enttäuschung werden die Argentinier den zweiten Platz auch ganz gut finden, aber dass sie nach der Niederlage nicht feiern wollen und erst mal enttäuscht sind kann ich auch verstehen.
Übrigens, den "Werdegang" der Grillwurst würde ich weglassen. ;-)
Naja, und das mit dem "höher, schneller, weiter" das ist im Sport ja normal. Wie sonst sollte man Wettkämfe austragen. Und es macht ja auch Spaß. Klar kann man auch einfach "Kuschelsport" betreiben, wo es nicht darauf ankommt, dass irgendjemand gewinnt, aber auf die Dauer wäre das doch sehr langweilig. Menschen brauchen nun einmal Herausforderungen und Ziele.
Ich denke nach der ersten Enttäuschung werden die Argentinier den zweiten Platz auch ganz gut finden, aber dass sie nach der Niederlage nicht feiern wollen und erst mal enttäuscht sind kann ich auch verstehen.
Übrigens, den "Werdegang" der Grillwurst würde ich weglassen. ;-)
Kommentar
Lieber Basti,