Gestern Nacht war ich wieder bei meinen Stammkiosk in der Stadt. Mit dem kurdischen Mitarbeiter und seinen Gästen trank ich draußen einen Kaffee. Wir unterhielten uns angeregt über die Flüchtlingskrise. Der Kurde sagte mir, dass er Angst vor den offenen Grenzen hätte und das mehr Kriminelle nach Deutschland kämen. Er klang nicht anders wie manche migrationshintergrundfreie Deutsche. Diese Ängste machen sich manche Parteien wie die NPD zu nutze. Ich scherzte, dass er ja dann bei der NPD eintreten könnte, da Kurden ja auch Arrier seien. Eine witzige Vorstellung, wenn ich mir diesen dunkelhäutigen Kurden unter all den blonden und bleichen NPD-Arriern auf einer Demo gegen Flüchtlinge vorstelle.
Plötzlich gegenüber dem Kiosk fielen drei Schüsse. Die Schüsse wurden in die Luft abgegeben. Ich sah helle weiße Blitze und zwei junge Männer um die 20. Beide Männer waren dürr und hächstens um die 175. Sie waren dunkel angezogen. Einer hatte einen Baseball-Cap auf dem Kopf. Möglicherweise waren sie Südländer. Sie schimpften laut rum und liefen schnell weiter.
Alles sah so irreal aus.
Kurze Zeit später kam ein anderer südländisch aussehender Mann uns entgegen. Er hatte die Polizei verständigt und fragte nach der Adresse. Er war wütend. Wie er uns erzählte war ein guter Freund vor zwei Jahren am Hauptbahnhof von Unbekannten erschossen wurden. Wahrscheinlich ein Zufallsopfer. Die Täter wurden leider noch nicht ermittelt, obwohl Kameras sie aufgenommen hatten.
Er meinte dieser Freund war ein guter Junge und hatte nie irgendein Streit mit jemanden.
Die Polizei tauchte zehn Minuten später auf. Ich und der südländisch aussehende Mann gaben eine Beschreibung der beiden Männer ab. Personalien wurden aufgenommen. Eine junge Polizistin befragte mich. Sie sah sehr hübsch aus. Mir fällt auf, dass die deutsche Polizei mittlerweile viele attraktive und junge Polizistinnen hat. Wäre ich jünger und nicht psychisch krank, da wäre Polizist ein cooler Beruf. Da ist immer was los und an Langeweile wird man nicht sterben im Gegensatz zu einer Behindertenwerkstatt.
Es kamen zwei weitere Zeugen uns entgegen und die sagten aus, dass die beiden ihnen Drogen verkaufen wollten. Auch sagten sie aus, wo die beiden jungen Revolverhelden gelaufen sind.
Die Polizei fuhr jetzt los.
Wir spekulierten am Kiosk, ob die Schüsse aus einer echten Knarre kamen. Der deutsche Dosenbiertrinker meinte, dass für Platzpatronen die Schüsse sich zu laut angehört hätten. Auch meinte der Kurde es hätte ja jemand am Balkon stehen können und die Kugeln hätten den treffen können.
Unser Tenor war, dass man hoffentlich die beiden Männer erwischt, bevor sie was schlimmes anrichten. Vielleicht waren die auch auf Drogen. Kein vernünftiger Mensch gibt mitten in der Stadt Schüsse ab. Wir sind ja nicht in Aleppo einer Stadt in Syrien, wo Assads Regierungstruppen und Rebellen sich seit Jahren bekämpfen.
Wenn man so nachdenkt, kann man schnell ein Opfer von einem drogenverseuchten Revolverhelden werden.
Der Krieg kann auch direkt vor der Haustür stattfinden. Viele Menschen in meinem Land haben Angst, dass islamische Schläfer durch die Balkanroute nach Deutschland eindringen. Zehntausende Kriegsflüchtlinge sind dank Mutter Merkel Deutschland-Fans geworden. Sie hatte den Flüchtlingen Schutz und Hilfe angeboten, aber mittlerweile sind wir in Deutschland an unsere Belastungsgrenzen gestoßen. Man kann all die Flüchtlinge nicht schnell und gut genug bearbeiten, da es zu wenige Sachbearbeiter für Asyl gibt. Es wird schwierig werden rechtszeitig IS-Kämpfer aufzuspüren, falls sie den Krieg nach Europa tragen wollen. Angeblich sollen sie ganz heiss auf den Endsieg ihres Fanatiker-Islams sein. Klingt fast wie unser Adolf Hitler. Nur es gibt keine Rassensäuberung, sondern eine religiöse.
Kommen noch mehr Revolverhelden? Aber sind Ängste nicht auch oft Kopfkino? Bis gestern hielt ich Revolverhelden in meiner harmlos wirkenden Stadt für so unschwahrscheinlich wie ein Komet der die Dinosaurier auslöschte.
Auch kann ich mir kaum einen Dschihadisten in Deutschland vorstellen der Köpfe abschneidet, um sich an diesem Land für seine USA-Freundlichkeit zu rächen.
Aber ein Kopf wurde ja schon in Frankreich von einem muslimischen Fanatiker in diesem Jahr getrennt.
Ich warte mal ab, ob die Polizei mich für eine Gerichtsverhandlung als Zeuge benötigt. Bei dieser Vorstellung ist mir schon mulmig, aber zu irgendwas muss ja ein Hartz4-Empfänger gut sein. Ich will dem Staat und seinen Bürgern dienen, damit wir sicher leben. Daher muss ich mutig sein!
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