Wie Facebook-Freunde sich löschen und verschwinden
Heute habe ich gemerkt, dass mindestens zwei meiner Facebook-Freunde sich aus meiner Freundesliste gelöscht haben. Eine junge Frau ist jetzt sogar gar nicht mehr bei Facebook angemeldet. Mit ihr hatte ich über das Chatten engen Kontakt gepflegt und wir hatten uns super verstanden. Sie war wie ich an Depressionen erkrankt und hatte auch Borderline. Sie war ungefähr in meinem Alter. Ich hatte mich schon die letzten Tage gewundert, dass sie nix in Facebook geschrieben hatte. Heute habe ich genauer hingeschaut und auf einmal war sie verschwunden im Internet-Nirwana. Einen kurzen Moment vorher konnte ich sie noch in der Suchleiste von Facebook finden. Das ist irgendwie ein kleiner Schock, wenn Menschen auf einmal nicht mehr da sind mit denen man einen recht engen Online-Kontakt pflegte und die nicht einmal eine Nachricht hinterlassen, warum sie verschwinden.
Das ist fast so als ob ein gúter Freund von einem Tag auf den anderen die Koffer packt und nicht mehr an seiner Adresse zu finden ist. Das ich jetzt sogar melancholische Gefühle bekomme, hätte ich nicht gedacht, da ich ja das Internet recht nüchtern betrachten wollte. Mit der Zeit und der Erfahrung erlebt man selbst wie unreal diese Internetwelt ist und wie andere einem große Gefühle beschwören und wenn es darauf ankommt verdünnisieren sie sich in den weiten des Internet-Weltalls.
Sicher werde ich den Verlust dieser virtuellen Freunde verkraften, aber ich finde es ein bisschen schade, dass gerade die verschwinden, von denen ich es am wenigsten erwartet hätte. Auf einer gewissen Ebene baut man zu einigen Facebook-Freunden eine Beziehung auf. Das Gehirn kann wohl zwischen virtueller und realer Beziehung schwer unterscheiden. Als das Gehirn programmiert wurde gab es noch kein Internet und wir lebten alle in der Steinzeit. Wahrscheinlich aus dem Grunde machen uns beispielsweise Enttäuschungen in Singlebörsen im Internet zu schaffen. Unser Stammhirn kapiert nicht, dass die Person die uns schrieb nur ein virtueller Bild- und Worthaufen ist.
Ich werde jetzt daran arbeiten, dass mein Gehirn weniger persönliche Beziehungen zu virtuellen Freunden aufbauen kann. Das kann nur enttäuschen. Irgendwann muss mein Hirn doch kapieren, dass die Steinzeit vorbei ist und wir im digitalen Web 2.0 Zeitalter leben. Es wird Zeit, dass ich die Welt mehr durch die Brille eines gefühlskalten Roboter betrachte. Roboter sind an die technisierte Welt immer besser angepasst und sollen sogar irgendwann selbst denken und handeln können. Allerdings werden sie eines Tages handeln und denken ohne den emotionellen Hintergrund, der die Menschen davon abhält vernünftige Entscheidungen zu fällen. Wenn ich es genauer betrachte will ich doch kein gefühlskalter Roboter sein, da Gefühle z. B. die Emotion der Verliebtheit wunderschön sind.
Aber in manchen Momenten wäre es ein Vorteil ein Roboter zu sein wie z. B. beim surfen im Internet.
Dann würden mir solche Nirvana-Freunde am Arsch vorbei gehen. Was mir auch aufgefallen ist, dass Facebook gar keine Meldung gibt, wenn sich einer deiner Freund aus der Liste verabschiedet. Positive Meldungen wie Freundschaftsanfragen lässt Facebook sofort durch. Mit jedem neuen Freund fühlt man sich besser und freut sich, dass man zumindest im Internet wichtig ist. Das reale Leben hat bestimmt für viele Facebook-Süchtige wie mich grauere Seiten. Manch einer meiner Freunde schrieb von Stress mit den Ehepartner oder dem festen Freund. Viele waren fast den ganzen Tag online, um aus ihren grauen Alltagstristesse zu fliehen. Viele fühlten sich von ihrer Umwelt nicht verstanden, wenn es um ihre psychische Erkrankung geht. Mancher Ehepartner/in hatte nicht einmal die Geduld sich über die psychische Erkrankung seiner Partner/in sich genauer zu informieren. Zu viel Arbeit für manch einen Gesunden, um ein Blick in die dunklen Welten der Depression zu werfen. Vielleicht ist dieser Blick in die Depression, auch ein Blick in den eigenen Abgrund. Jeder Mensch hat neben dem Paradies, auch die Hölle in sich. Paradies und Hölle sind wie siamesische Geschwister, die nicht mit, aber auch nicht ohne einander leben können. Facebook verbindet für mich das Paradies und die Hölle gleichermaßen. Ich kann schnell mit meinen Lesern in Kontakt treten und viel über sie erfahren, auch darüber warum sie meinen Blog mögen. Andererseits gibts es auch dort Menschen die nicht immer gutes im Schilde führen und Depressiven zweifelhafte Therapien verkaufen wollen. Auch kann es entäuschend sein, wenn enge virtuelle Freunde sich ohne ein Wort aus dem virtuellen Staub machen. Aber da muss ich jetzt durch.
https://facebook.com/deprifrei
https://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Das ist fast so als ob ein gúter Freund von einem Tag auf den anderen die Koffer packt und nicht mehr an seiner Adresse zu finden ist. Das ich jetzt sogar melancholische Gefühle bekomme, hätte ich nicht gedacht, da ich ja das Internet recht nüchtern betrachten wollte. Mit der Zeit und der Erfahrung erlebt man selbst wie unreal diese Internetwelt ist und wie andere einem große Gefühle beschwören und wenn es darauf ankommt verdünnisieren sie sich in den weiten des Internet-Weltalls.
Sicher werde ich den Verlust dieser virtuellen Freunde verkraften, aber ich finde es ein bisschen schade, dass gerade die verschwinden, von denen ich es am wenigsten erwartet hätte. Auf einer gewissen Ebene baut man zu einigen Facebook-Freunden eine Beziehung auf. Das Gehirn kann wohl zwischen virtueller und realer Beziehung schwer unterscheiden. Als das Gehirn programmiert wurde gab es noch kein Internet und wir lebten alle in der Steinzeit. Wahrscheinlich aus dem Grunde machen uns beispielsweise Enttäuschungen in Singlebörsen im Internet zu schaffen. Unser Stammhirn kapiert nicht, dass die Person die uns schrieb nur ein virtueller Bild- und Worthaufen ist.
Ich werde jetzt daran arbeiten, dass mein Gehirn weniger persönliche Beziehungen zu virtuellen Freunden aufbauen kann. Das kann nur enttäuschen. Irgendwann muss mein Hirn doch kapieren, dass die Steinzeit vorbei ist und wir im digitalen Web 2.0 Zeitalter leben. Es wird Zeit, dass ich die Welt mehr durch die Brille eines gefühlskalten Roboter betrachte. Roboter sind an die technisierte Welt immer besser angepasst und sollen sogar irgendwann selbst denken und handeln können. Allerdings werden sie eines Tages handeln und denken ohne den emotionellen Hintergrund, der die Menschen davon abhält vernünftige Entscheidungen zu fällen. Wenn ich es genauer betrachte will ich doch kein gefühlskalter Roboter sein, da Gefühle z. B. die Emotion der Verliebtheit wunderschön sind.
Aber in manchen Momenten wäre es ein Vorteil ein Roboter zu sein wie z. B. beim surfen im Internet.
Dann würden mir solche Nirvana-Freunde am Arsch vorbei gehen. Was mir auch aufgefallen ist, dass Facebook gar keine Meldung gibt, wenn sich einer deiner Freund aus der Liste verabschiedet. Positive Meldungen wie Freundschaftsanfragen lässt Facebook sofort durch. Mit jedem neuen Freund fühlt man sich besser und freut sich, dass man zumindest im Internet wichtig ist. Das reale Leben hat bestimmt für viele Facebook-Süchtige wie mich grauere Seiten. Manch einer meiner Freunde schrieb von Stress mit den Ehepartner oder dem festen Freund. Viele waren fast den ganzen Tag online, um aus ihren grauen Alltagstristesse zu fliehen. Viele fühlten sich von ihrer Umwelt nicht verstanden, wenn es um ihre psychische Erkrankung geht. Mancher Ehepartner/in hatte nicht einmal die Geduld sich über die psychische Erkrankung seiner Partner/in sich genauer zu informieren. Zu viel Arbeit für manch einen Gesunden, um ein Blick in die dunklen Welten der Depression zu werfen. Vielleicht ist dieser Blick in die Depression, auch ein Blick in den eigenen Abgrund. Jeder Mensch hat neben dem Paradies, auch die Hölle in sich. Paradies und Hölle sind wie siamesische Geschwister, die nicht mit, aber auch nicht ohne einander leben können. Facebook verbindet für mich das Paradies und die Hölle gleichermaßen. Ich kann schnell mit meinen Lesern in Kontakt treten und viel über sie erfahren, auch darüber warum sie meinen Blog mögen. Andererseits gibts es auch dort Menschen die nicht immer gutes im Schilde führen und Depressiven zweifelhafte Therapien verkaufen wollen. Auch kann es entäuschend sein, wenn enge virtuelle Freunde sich ohne ein Wort aus dem virtuellen Staub machen. Aber da muss ich jetzt durch.
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Kontakt: deprifrei @web.de
deprifrei-leben - 1. Aug, 03:22