Weiteres aus der Schein und Sein Welt im www
Wenn ich die Kontrolle über das Internet verliere, dann ruft mich manchmal meine Mutter an, da sie erahnt wo ich bin. Im Internetcafe. Ihre Anrufe nerven mich. Ich fühle mich kontrolliert und doch ist sie der einzige Mensch auf den Planeten der soviel Liebe für mich hat.
Ich habe das Internet privat schon abgeschafft. Auch habe ich kein Smartphone, da ich Angst habe nur noch in dieser Scheinwelt zu sein.
Meine Mutter wirkt oft besorgt und überfordert wegen meiner Abhängigkeit. Manchmal sagt sie auch: "Höre doch einfach auf". Wenn das so einfach wäre, stellenweise komme ich mir von ihr nicht ernst genommen vor.
Wenn ich über Tage mein Online-Suchti-Marathon hinter mir habe, folglich bin ich oft depressiver. Meine Laune geht in den Keller. Ich schnauze meine Umgebung an. Ich kann schlechter schlafen. Mein Hirn ist von der Frage beseelt, was in meiner Schein-Welt los ist. Andererseits habe ich dort auch das Sein kennengelernt, wenn ich jemanden kennenlernte und mit dieser Person telefonierte.
Letztens habe ich mit einer jungen Frau telefoniert, die wunderschöne Fotos macht und poetische Texte schreibt. Sie hat eine zauberhafte Stimme und ist durch ihre psychische Erkrankungen wie ich beeinträchtigt. Sie hat wenige Kontakte außerhalb ihrer Familie. Und wir haben miteinander über viele Themen telefoniert z. B. was aus uns wird, wenn unsere Eltern sterben. Sie hat wie ich keine Kinder und sie hat Angst ohne welche alt zu werden. Ich will auch noch Vater werden und ich merke den unglaublichen Druck in der Realität etwas zu schaffen z. B. meine Ausbildung. Keine normale Frau will einen Hartz 4 Empfänger als Familiengründer.
Seitdem ich über 30 bin fällt mir auf, dass die Uhr für jeden tickt. Meine Mutter wirkt manchmal sehr alt.
Wenn ich Online bin, kommt mir alles zeitlos vor. Dauernde Kommunikation. Pures entfliehen vor mir selbst. Wie oft habe ich in meinem Tagebuch über meine Alltagsflucht geschrieben?
Es gab auch eine Zeit als ich auf Telefonlines floh, um Frauen kennenzulernen und eine Liebe zu finden. Das kostete mich viel Geld und brachte meine Mutter die meine Sucht finanzierte an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Die Online-Welt hat mir Besuche bei Physiotherapeuten und eine Operation eingebrockt. Will ich so weiter leben? Und wie will ich ohne Internet leben, wenn das ganze Leben vernetzt ist?? Ich komme mir wie eine Schmalzfliege vor, die im Netz der Spinne gefangen ist.
Manch einer kann meinen, dass ich mich nur noch in diesem virtuellen Kosmos aufhalte. Zum Glück habe ich noch ein paar soziale Kontakte. Meine realen Kontakte haben sich im Laufe der letzten Jahre verbessert. Die Ursache meiner Sucht lag in einer Zeit, als ich kaum intensive menschliche Beziehungen hatte. Und jetzt ist die Ursache zwar kleiner geworden, aber die Wirkung immer noch da. Das ist mein Dilemma.
Und was mich auch nervt, dass ich mit zwei Freundinnen nicht telefoniere, weil ich die ganze Zeit im www verbringe. Ich halte mein Versprechen nicht ein und tippe mir die Hände wund.
Das ist doch echt krank. Mit einer netten Stimme zu telefonieren ist doch viel toller!
https://facebook.com/deprifrei
https://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Ich habe das Internet privat schon abgeschafft. Auch habe ich kein Smartphone, da ich Angst habe nur noch in dieser Scheinwelt zu sein.
Meine Mutter wirkt oft besorgt und überfordert wegen meiner Abhängigkeit. Manchmal sagt sie auch: "Höre doch einfach auf". Wenn das so einfach wäre, stellenweise komme ich mir von ihr nicht ernst genommen vor.
Wenn ich über Tage mein Online-Suchti-Marathon hinter mir habe, folglich bin ich oft depressiver. Meine Laune geht in den Keller. Ich schnauze meine Umgebung an. Ich kann schlechter schlafen. Mein Hirn ist von der Frage beseelt, was in meiner Schein-Welt los ist. Andererseits habe ich dort auch das Sein kennengelernt, wenn ich jemanden kennenlernte und mit dieser Person telefonierte.
Letztens habe ich mit einer jungen Frau telefoniert, die wunderschöne Fotos macht und poetische Texte schreibt. Sie hat eine zauberhafte Stimme und ist durch ihre psychische Erkrankungen wie ich beeinträchtigt. Sie hat wenige Kontakte außerhalb ihrer Familie. Und wir haben miteinander über viele Themen telefoniert z. B. was aus uns wird, wenn unsere Eltern sterben. Sie hat wie ich keine Kinder und sie hat Angst ohne welche alt zu werden. Ich will auch noch Vater werden und ich merke den unglaublichen Druck in der Realität etwas zu schaffen z. B. meine Ausbildung. Keine normale Frau will einen Hartz 4 Empfänger als Familiengründer.
Seitdem ich über 30 bin fällt mir auf, dass die Uhr für jeden tickt. Meine Mutter wirkt manchmal sehr alt.
Wenn ich Online bin, kommt mir alles zeitlos vor. Dauernde Kommunikation. Pures entfliehen vor mir selbst. Wie oft habe ich in meinem Tagebuch über meine Alltagsflucht geschrieben?
Es gab auch eine Zeit als ich auf Telefonlines floh, um Frauen kennenzulernen und eine Liebe zu finden. Das kostete mich viel Geld und brachte meine Mutter die meine Sucht finanzierte an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.
Die Online-Welt hat mir Besuche bei Physiotherapeuten und eine Operation eingebrockt. Will ich so weiter leben? Und wie will ich ohne Internet leben, wenn das ganze Leben vernetzt ist?? Ich komme mir wie eine Schmalzfliege vor, die im Netz der Spinne gefangen ist.
Manch einer kann meinen, dass ich mich nur noch in diesem virtuellen Kosmos aufhalte. Zum Glück habe ich noch ein paar soziale Kontakte. Meine realen Kontakte haben sich im Laufe der letzten Jahre verbessert. Die Ursache meiner Sucht lag in einer Zeit, als ich kaum intensive menschliche Beziehungen hatte. Und jetzt ist die Ursache zwar kleiner geworden, aber die Wirkung immer noch da. Das ist mein Dilemma.
Und was mich auch nervt, dass ich mit zwei Freundinnen nicht telefoniere, weil ich die ganze Zeit im www verbringe. Ich halte mein Versprechen nicht ein und tippe mir die Hände wund.
Das ist doch echt krank. Mit einer netten Stimme zu telefonieren ist doch viel toller!
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deprifrei-leben - 11. Jan, 19:30
