Meine Gedanken zur Ukraine-Krise und das ich und Putin nicht gerne zuhören, bei viel Kritik
Ich war wieder in meinen orangenfarbenen Lieblingscafe und trank einen großen Arabica-Kaffee. Ich las in der Zeitung, dass die deutsche Einheit Netto an die 2000 Milliarden gekostet hat und der Osten aber nur zwei Drittel der Wirtschaftsleistung von Westdeutschland hat. Diese gewaltige Geldsumme kann ich mir in meinen kleinen Hirn nicht ausmalen. Der WZ-Journalist verglich dies mit dem im Bau befindlichen Pleite- Pech und Pannen-Flughafen in Berlin-Schönefeld. 300 hätte man davon in die Landschaft setzen können. Eine schöne Vorstellung! Ist die deutsche Einheit folglich ein Pannen-Flughafen??
Ich lese wieder von der Ukraine-Krise. Die Russen haben wieder ihren Adolf entdeckt und vergleichen die Regierung in Kiew mit Nazis. Eine Minderheit von Nationalisten wird dazu missbraucht, die ganze Maidan-Revolution zu diskreditieren. Das unter Stalin in den 30er Jahren Millionen Ukrainer verhungerten daran gedenkt Putin nicht. Das er Zehntausende Tschetschenen seit den 90er Jahren umbrachte, weil sie unabhängig sein wollten, dazu wird auch kein Wort verloren. Und wir Deutschen outen uns als große Russlandversteher, weil wir den Zweiten Weltkrieg immer noch nicht verarbeitet haben und unter latenten Schuldgefühlen leiden.
Meine polnische Großmutter wurde im Zweiten Weltkrieg aus Ostpolen vertrieben, da dieses Gebiet später der Sowjetunion zugeschlagen wurde. Gerade in Polen hat die russische Armee schlimme Verbrechen begangen, obwohl sie nicht von Polen angegriffen wurden. Die Polen sehen das russische Regime kritischer und fordern härtere Sanktionen gegenüber dieser Diktatur. In Wirklichkeit benutzt Putin den sich entwickelnen Bürgerkrieg in der Ostukraine, um sein eigenes Machtsystem zu stabilisieren. Schon Hitler wusste, dass man mit Kriegen wunderbar von seinen innenpolitischen Problemen ablenken kann.
Aber ich glaube nicht, dass wie manche behaupten der dritte Weltkrieg ausbricht. Dafür ist Putin mir zu normal.
Oder ich hoffe, dass er nicht wie ich in die Psychiatrie muss. Was wäre seine psychiatrische Diagnose? Macht- oder Größenwahn??
Ich dagegen bin wie immer ein machtloser harmloser Depressiver der bei den Fernsehnachrichten manchmal echt Wut bekommt wie eine Stadt nach der anderen von russischen Separatisten erobert wird. Wie brutale russische Schläger die Ukraine-Befürworter zusammenschlagen.
Warum berührt mich dieser entstehende Bürgerkrieg?
Warum gewinne ich nicht mehr emotionalen Abstand?
Im Südsudan werden auch Hunderte Menschen massakriert und kaum ein Medium berichtet darüber.
Ich denke, weil wir überall in den Medien davon hören oder auch weil Russland und die Ukraine mir einfach näher sind als ein von Krieg zerrütteter schwarzer Kontinent.
Weil ich einen Ukrainer mit russischen Wurzeln kenne, der sich tierische Sorgen um seine Heimat macht und der der russischen Propaganda glaubt.
Weil Krieg in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg fast ausgestorben schien.
Und weil wir der Illusion anhingen, dass nach dem Holocaust unterschiedliche Nationalitäten nicht mehr aufeinander gehetzt werden können. Aber das gleichgeschaltete russische Staatsfernsehen berichtet immer wie die russische Minderheit im Nachbarland angeblich vom ultranationalistischen Rechten Sektor zusammengeschlagen wird.
Ich will aber auch nicht verhehlen, dass der Westen Fehler gemacht hat. Er hat die Lage in diesem Land total unterschätzt und zu spät den Dialog mit Moskau gesucht. Die Übergangsregierung in Kiew hätte nicht den leisesten Verdacht aufkommen lassen dürfen, dass Russen diskriminiert werden. Wenn ich Russisch als zweite Amtsprache verbiete liefert man wunderbar Munition nach Moskau. Das ist dumm. Emotionen dürfen den Verstand nicht regieren. Aber ich merke auch wie ich öfters emotional regiere und wie empfindsam ich auf Ungerechtigkeit reagiere. Ich werde aggressiv, wenn mich jemand ständig kritisiert. Meine Mutter beherrscht das wunderbar. Sie kritisiert meinen dicken Bauch oder das ich zuviel Salz in die Suppe nehme, da es meiner Leber schadet. Neulich las ich, dass Jugendliche von ihren Eltern nur alle zwei Wochen kritisiert werden dürfen. Inflationäre Kritik bringt folglich nicht viel und es wird auf taub gestellt.
Ob Putin auch die Jugendlichen als Vorbild hat?
Und bin ich wie Putin auch in dieser Rolle gefangen, dass ich bei inflationärer Kritik nicht mehr zuhöre??
Wie kann man nach all den Scherben und Misstönen wieder in einen respektvollen Dialog eintreten?
Und ich weiß wie schwer es ist mit meiner Mutter Dialog zu führen, obwohl wir uns so sehr lieben. Ukrainer und Russen sehen sich als Brüdervölker. Aber vielleicht genau das macht die Lage so schwierig. Brüder können sich unendlich lieben, aber auch hassen. Wer kennt das nicht aus seiner eigenen Familie. Und schon die Bibel kennt den Brudermord. Kain und Abel sind dafür ein Beispiel. Aber ich glaube immer noch, dass Frieden und Versöhnung gewinnen können, wenn alle ihr Gesicht bewahren können und ein neues Gleichgewicht ausgehandelt wird. Auch die russische Minderheit im Osten braucht eine Stimme. Wer nicht gehört wird, wird aggressiv. Auch das kenne ich aus meinen Leben.
Die kleinen Kriege werden tagtäglich in der eigenen Familie, auf der Arbeit und in anderen Bereichen des eigenen Lebens ausgefochten.
Den Krieg kann ich nur verhindern, wenn ich Frieden mit mir und meiner Umgebung schließe. Frieden ist eine Arbeit an sich selbst. Die kriegsähnlichen Zustände zwei Länder weiter haben am Ende doch mehr mit uns zu tun als wir glauben wollen. In einer Zeitung las ich, dass Menschen hier in Deutschland wegen ihrer unterschiedlichen Auffassungen in der Ukraine handgreiflich wurden.
Der Humus der Zivilisation ist dünn. In fast jedem von uns steckt noch ein primitiver gewalttätiger Steinzeitmensch. Zu dieser Zeit starb jeder zehnte bis zwanzigste unter Gewalteinwirkung.
Diese Zeiten wünschst sich doch keiner zurück. Jeder will lange leben, damit er die von der deutschen Regierung reduzierte Armutsrente ab 67 genießen kann. Meine fast 60 Jährige polnische Altenpfleger-Mutter kann ein Lied davon singen. Sie wird vielleicht Rentenbezüge knapp über Hartz4 beziehen.
Ob irgendwann die Alten die Ukraine als Vorbild gewinnen? Angeblich war ja noch keine alte Generation so fitt. Vielleicht für den kommenden Krieg der Generationen? Oder gegen die arrogante Politikerkaste?
Für den Fall, dass die alten Wilden die Schlacht verlieren, werden dank des demografischen Wandels auch altengerechte Knäste gebaut. Arschputzen bei anschließenden Pflegefall inklusive. So kann ein Veteranenleben auch noch toll und würdig enden.
https://facebook.com/deprifrei
https://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
Ich lese wieder von der Ukraine-Krise. Die Russen haben wieder ihren Adolf entdeckt und vergleichen die Regierung in Kiew mit Nazis. Eine Minderheit von Nationalisten wird dazu missbraucht, die ganze Maidan-Revolution zu diskreditieren. Das unter Stalin in den 30er Jahren Millionen Ukrainer verhungerten daran gedenkt Putin nicht. Das er Zehntausende Tschetschenen seit den 90er Jahren umbrachte, weil sie unabhängig sein wollten, dazu wird auch kein Wort verloren. Und wir Deutschen outen uns als große Russlandversteher, weil wir den Zweiten Weltkrieg immer noch nicht verarbeitet haben und unter latenten Schuldgefühlen leiden.
Meine polnische Großmutter wurde im Zweiten Weltkrieg aus Ostpolen vertrieben, da dieses Gebiet später der Sowjetunion zugeschlagen wurde. Gerade in Polen hat die russische Armee schlimme Verbrechen begangen, obwohl sie nicht von Polen angegriffen wurden. Die Polen sehen das russische Regime kritischer und fordern härtere Sanktionen gegenüber dieser Diktatur. In Wirklichkeit benutzt Putin den sich entwickelnen Bürgerkrieg in der Ostukraine, um sein eigenes Machtsystem zu stabilisieren. Schon Hitler wusste, dass man mit Kriegen wunderbar von seinen innenpolitischen Problemen ablenken kann.
Aber ich glaube nicht, dass wie manche behaupten der dritte Weltkrieg ausbricht. Dafür ist Putin mir zu normal.
Oder ich hoffe, dass er nicht wie ich in die Psychiatrie muss. Was wäre seine psychiatrische Diagnose? Macht- oder Größenwahn??
Ich dagegen bin wie immer ein machtloser harmloser Depressiver der bei den Fernsehnachrichten manchmal echt Wut bekommt wie eine Stadt nach der anderen von russischen Separatisten erobert wird. Wie brutale russische Schläger die Ukraine-Befürworter zusammenschlagen.
Warum berührt mich dieser entstehende Bürgerkrieg?
Warum gewinne ich nicht mehr emotionalen Abstand?
Im Südsudan werden auch Hunderte Menschen massakriert und kaum ein Medium berichtet darüber.
Ich denke, weil wir überall in den Medien davon hören oder auch weil Russland und die Ukraine mir einfach näher sind als ein von Krieg zerrütteter schwarzer Kontinent.
Weil ich einen Ukrainer mit russischen Wurzeln kenne, der sich tierische Sorgen um seine Heimat macht und der der russischen Propaganda glaubt.
Weil Krieg in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg fast ausgestorben schien.
Und weil wir der Illusion anhingen, dass nach dem Holocaust unterschiedliche Nationalitäten nicht mehr aufeinander gehetzt werden können. Aber das gleichgeschaltete russische Staatsfernsehen berichtet immer wie die russische Minderheit im Nachbarland angeblich vom ultranationalistischen Rechten Sektor zusammengeschlagen wird.
Ich will aber auch nicht verhehlen, dass der Westen Fehler gemacht hat. Er hat die Lage in diesem Land total unterschätzt und zu spät den Dialog mit Moskau gesucht. Die Übergangsregierung in Kiew hätte nicht den leisesten Verdacht aufkommen lassen dürfen, dass Russen diskriminiert werden. Wenn ich Russisch als zweite Amtsprache verbiete liefert man wunderbar Munition nach Moskau. Das ist dumm. Emotionen dürfen den Verstand nicht regieren. Aber ich merke auch wie ich öfters emotional regiere und wie empfindsam ich auf Ungerechtigkeit reagiere. Ich werde aggressiv, wenn mich jemand ständig kritisiert. Meine Mutter beherrscht das wunderbar. Sie kritisiert meinen dicken Bauch oder das ich zuviel Salz in die Suppe nehme, da es meiner Leber schadet. Neulich las ich, dass Jugendliche von ihren Eltern nur alle zwei Wochen kritisiert werden dürfen. Inflationäre Kritik bringt folglich nicht viel und es wird auf taub gestellt.
Ob Putin auch die Jugendlichen als Vorbild hat?
Und bin ich wie Putin auch in dieser Rolle gefangen, dass ich bei inflationärer Kritik nicht mehr zuhöre??
Wie kann man nach all den Scherben und Misstönen wieder in einen respektvollen Dialog eintreten?
Und ich weiß wie schwer es ist mit meiner Mutter Dialog zu führen, obwohl wir uns so sehr lieben. Ukrainer und Russen sehen sich als Brüdervölker. Aber vielleicht genau das macht die Lage so schwierig. Brüder können sich unendlich lieben, aber auch hassen. Wer kennt das nicht aus seiner eigenen Familie. Und schon die Bibel kennt den Brudermord. Kain und Abel sind dafür ein Beispiel. Aber ich glaube immer noch, dass Frieden und Versöhnung gewinnen können, wenn alle ihr Gesicht bewahren können und ein neues Gleichgewicht ausgehandelt wird. Auch die russische Minderheit im Osten braucht eine Stimme. Wer nicht gehört wird, wird aggressiv. Auch das kenne ich aus meinen Leben.
Die kleinen Kriege werden tagtäglich in der eigenen Familie, auf der Arbeit und in anderen Bereichen des eigenen Lebens ausgefochten.
Den Krieg kann ich nur verhindern, wenn ich Frieden mit mir und meiner Umgebung schließe. Frieden ist eine Arbeit an sich selbst. Die kriegsähnlichen Zustände zwei Länder weiter haben am Ende doch mehr mit uns zu tun als wir glauben wollen. In einer Zeitung las ich, dass Menschen hier in Deutschland wegen ihrer unterschiedlichen Auffassungen in der Ukraine handgreiflich wurden.
Der Humus der Zivilisation ist dünn. In fast jedem von uns steckt noch ein primitiver gewalttätiger Steinzeitmensch. Zu dieser Zeit starb jeder zehnte bis zwanzigste unter Gewalteinwirkung.
Diese Zeiten wünschst sich doch keiner zurück. Jeder will lange leben, damit er die von der deutschen Regierung reduzierte Armutsrente ab 67 genießen kann. Meine fast 60 Jährige polnische Altenpfleger-Mutter kann ein Lied davon singen. Sie wird vielleicht Rentenbezüge knapp über Hartz4 beziehen.
Ob irgendwann die Alten die Ukraine als Vorbild gewinnen? Angeblich war ja noch keine alte Generation so fitt. Vielleicht für den kommenden Krieg der Generationen? Oder gegen die arrogante Politikerkaste?
Für den Fall, dass die alten Wilden die Schlacht verlieren, werden dank des demografischen Wandels auch altengerechte Knäste gebaut. Arschputzen bei anschließenden Pflegefall inklusive. So kann ein Veteranenleben auch noch toll und würdig enden.
https://facebook.com/deprifrei
https://twitter.com/deprifrei
Kontakt: deprifrei @web.de
deprifrei-leben - 5. Mai, 13:26